Spätrömisches Kastell "Constantia" in Konstanz

Allgemein: Lange Zeit wurde nur vermutet, dass in Konstanz ein Kastell zur Sicherung der Rheingrenze bestanden haben muss, aber erst bei einer Sanierung des Münsterplatzes im Jahr 2003 fand man tatsächlich die Grundmauern des ca. 0,8 ha - 1,0 ha großen Kastells, welche auf eine Länge von 27 m freigelegt werden konnten. Die Mauern waren ca. 2,2 m dick und besassen ein Fundament aus grossen Kieseln. Der Wehrturm war achteckig und ca. 7 m breit und 6 m tief. Die Aussenwände waren mit Tuffstein verblendet und besassen einen weissen Verputz. Die Grabungen in den darauf folgenden zwei Jahren legten noch weitere Reste zutage, darunter auch das Badegebäude, welches sich innerhalb der Kastellmauern befand. Das Kastell wurde vermutlich um 300 n. Chr. unter Kaiser Diocletian im  Zuge der Sicherung der Rheingrenze erbaut, bekam seinen Namen aber erst unter Kaiser Constantinus II ca. 50 Jahre später, vermutlich zu Ehren eines Besuches des Kaisers. Bei den Grabungen entdeckte man auch Reste mehrerer Vorgängerkastelle darunter auch eins, welches schon zur Zeit der Eroberungskriege von Tiberius hier erbaut wurde. Da man den ganzen Platz nicht in ein archäologisches Denkmal umwandeln konnte, einigte man sich auf den Kompromiss, wenigstens einen kleinen Teil der Öffentlichkeit zu erhalten. 
Anfahrt: Die Reste des Kastells liegen direkt unter dem Münsterplatz und sind nur durch eine versenkbare Treppe, welche sich nahe des Münsters befindet zu erreichen. In den Untergrund kommt man nur wenn eine Führung stattfindet. Die Führungszeiten sind auf einer kleinen Tafel angegeben, welche direkt neben dem Eingang steht. Ausserhalb der Führungen kann man die Mauern nur von oben durch eine gläserne Pyramide betrachten.