Kohortenkastell Böbingen

Allgemein: Das Kastell Böbingen besass ursprünglich eine Seitenlänge von 148 m x 135 m und eine Grundfläche von 2 ha. Es war von drei Spitzgräben umgeben, die in den, direkt unter der Oberfläche liegenden Fels gehauen werden mussten. Das nördliche Drittel des Kastells fiel einer Schottergewinnung zum Opfer während sich auf dem Rest des ehemaligen Kastellgeländes heute Tennisplätze und ein Hotel befinden. Im Jahre 1892 wurde es durch die damalige Reichslimeskommission vollständig untersucht und 1973 nach einer weiteren Grabung durch das Landesdenkmalamt konnten Teile der Umwehrung restauriert werden. Das Kastell beherbergte eine bislang unbekannte Kohorte. Es wurden zwar Ziegel mit Stempel gefunden, diese wurden aber von der benachbarten "Cohors I Raetorum" im Kastell Schirenhof hergestellt. Im Gegensatz zu anderen Limeskastellen konnten hier keine verschiedenen Bauphasen nachgewiesen werden. Der Standort des Kastells war hervorragend gewählt, da man von hier zirka 20 Wachtürme am Limes sehen konnte.

Blick auf das südliche Tor.

Die Südostecke mit Resten des Turms.
Anfahrt: In Böbingen sehr leicht zu finden, wenn man dem Verlauf der "Deutschen Limesstrasse" folgt. Sehr gut ausgeschildert.

Rest eines östlichen Zwischenturmes.

Die Hecke deutet die Mauern an.