Kastell Schlossau

Allgemein: Im Neubaugebiet von Schlossau finden seit 2003 Grabungen am Kastelldorf statt. Das Kastell selber ist nicht mehr zu sehen, da schon lange überbaut. Es beherbergte wahrscheinlich den "numerus brittonum triputiensium" unter der Führung des Legionscenturios Titus Manius Magnus aus Sinope in Paphlagonien, Angehöriger der Legion XXII "primigeniae piae fidelis", welche in Mainz stationiert war. Dieser Numerus ist und auch von einer Weiheinschrift bekannt, welche etwas weiter nördlich am Wachposten 10/33 gefunden wurde. Man kann also davon ausgehen, dass dieser Numerus auch hier in Schlossau stationiert war. Im Kastelldorf fand man bisher ein Stück einer römischen Strasse mit Abzweigung. Diese Strasse war wahrscheinlich eine Verbindung zum weiter südlich gelegenen Kohortenkastell Oberscheidental. Weitere Fundsachen sind unter anderem vier Töpferöfen und ein Ziegelbrennofen. Die Häuser im Kastelldorf waren in Fachwerkbauweise errichtet. Man geht davon aus, dass zumindest ein Teil der Bewohner zurückgeblieben ist, als der Militärposten Mitte des zweiten Jahrhunderts n. Chr. aufgelöst wurde.

Freigelegtes Stück der Römerstrasse.

Ein freigelegtes Gebäude.
Anfahrt: Direkt im Neubaugebiet Schlossau.