Limesmauer Schlossau

Allgemein: Einzigartig am Odenwaldlimes, erstreckte sich hier, auf eine ursprüngliche Länge von 112 Metern, eine steinerne Mauer anstatt einer hölzernen Palisade. Der Grund dafür dürfte wohl in der Bodenbeschaffenheit liegen, da hier unter einer dünnen Humusschicht, fester Steinboden erscheint, der es sehr umständlich machte, Holzpfähle einzurammen. Aus diesem Grund entschloss man sich, an dieser Stelle eine steinerne Mauer aufzubauen. Grabungen im Jahre 1979 ergaben, dass die Mauer folgendermassen fundamentiert wurde: Es wurde ein 90 cm - 120 cm breiter und 80 cm tiefer Graben ausgehoben und dieser dann mit kleinen Steinen aufgefüllt. Darauf wurden dann die vorbehandelten Steinquader aufgesetzt. Die Steine stammten aus der direkten Umgebung und waren auf einer Seite glatt behauen, aber auf der Feindesseite unbearbeitet. sodass sie unregelmässig aus der Mauer herausschauten. Es wurde hier die sogenannte Trockenbauweise angewandt, das heisst die Mauer wurde ohne Mörtel erstellt. Da die Mauer an keiner Stelle noch die originale Höhe zeigte, nahm man zur Bestimmung der Höhe anderer Mauerabschnitte am Limes ( z.B. die rätische Mauer ) zur Hilfe. Die Mauerkrone bestand, wie auf den Bildern gut zu sehen ist, aus halbzylinderförmigen Steinen.

Anfahrt: Teil des Limeslehrpfades Schlossau. Dem steilen Pfad, der südlich vom Parkplatz Jägerwiese in den Wald führt, folgen.